Mit 12 Jahren ging es dann in die alte Heimat zurück und hier war es dann auch, wo ich endgültig mein Herz an die Musik verlor. Vor dem musikalischen Durchbruch jedoch standen, wie bei fast jedem musikalischen Neuling, Jahre harter Arbeit, Fleiß und Durchhaltevermögen.
„Man muss fanatisch, ja eigentlich fast verrückt sein, um ein guter Musiker zu werden. Ich habe Jahre hindurch bis zu 10 Stunden täglich geübt und gespielt. Dabei bekam ich nicht selten blutige Blasen an den Fingern, aber ein sehr störrischer Teil meiner Persönlichkeit drängte mich dennoch zum Weitermachen. Und während meine Jugendkumpels ihren Führerschein machten und am Wochenende mit ihrer Freundin feierten, blieb ich im Proberaum um immer weiter zu üben. Dass dabei zu dieser Zeit jegliche Beziehung auf der Strecke blieb liegt auf der Hand. Obwohl ich unter diesem Umstand durchaus litt, war es mir dennoch nicht möglich mich weniger der Musik zu widmen.
Nachträglich gesehen war dies allerdings der richtige Weg.“
Ich widmete mich auch nicht nur meinem Hauptinstrument der Gitarre, sondern wurde auch, mangels Alternative, der Sänger meiner damaligen Band „Bourbon“. Auch alle anderen Instrumente im Proberaum (Schlagzeug, Bass und Keyboards) wurden gespielt und erlernt, weshalb man mich heute als versierten Multiinstrumentalisten bezeichnen kann.
Aufgrund meines zur dieser Zeit recht rebellischen Wesens, das sich gegen Bevormundung und Vorschriften auflehnte, kam ein regulärer Instrumentalunterricht nicht in Frage, weshalb nur der mühsame Weg des Erlernens als Autodidakt, quasi „learning by doing“, blieb.
„Das Tolle daran, sich selbst ein Instrument beizubringen, ist, dass man automatisch einen eigenen Stil entwickelt, da keiner vorschreibt, wie Sachen vorschriftsmäßig zu spielen sind. Auch wird das Gehör stärker geschult, da man die meisten neuen Sachen von Schallplatten oder anderen Musikern heraushören und nachspielen muss. Die Nachteile sind allerdings der Zeitliche Mehraufwand und die Tatsache, dass ich bis heute immer noch nicht Noten lesen kann.“ Da ich auch immer schon technisch interessiert war und dieses Talent von meinem Vater geerbt habe, beschäftigte ich mich auch intensiv mit diversen Aufnahmetechniken und erstellte die ersten Demos meiner Band.